Dienstag, 26. April 2016

LC Duisburg Marathonkursgruppe 3 - big B erlaufen und Asyl in Gruppe 4...

MONTAG (11.04):

Heute richtig prima Laufwetter! Sonnenschein, fast 20 Grad und Nette Gruppe beim Lauftreff des LC. Entsprechend Heinzens Trainingsplan ist heute Sauerstofflauf 10-12 km angesagt, bei mir zur Zeit also 6:30 min/km. Erfreulicher Weise bemerke ich langsam den Trainingseffekt der Quälerei! Ich komme bei 6:30 gut mit, kann auch mal ´nen Zwischenspurt setzen und für mich wichtiger auch mal beim Laufen das eine oder andere schüchterne Wort zum Besten geben. Heute lief alles unter dem Motto: „Laufen und Bildung“. Unterwegs wurde über Hyänen gesprochen. Die haben die größte Beißkraft  unter den Säugetieren. Auch sind sie komplett verpeilt die Hyänen, die haben ein Matriarchat und analog zu uns Menschen, haben die Männer  nichts zu sagen oder kommen nicht zu Wort. Der Unterschied ist ja marginal. Ja schön wenn man gebildete Mitläuferinnen hat! Ich glaube das Ganze fällt dann unter die Rubrik: Unnützes Wissen – habe selber auch ganz viel davon. Laufen bildet halt!

Das einzig verwirrende war, das meine alles wissende Laufuhr mir vor dem Lauf noch 16 h Rest - Pause als Altlast vom langen Lauf am Samstag anzeigte. Jetzt habe ich aber einen Konflikt…. Entweder Heinz glauben (Plane den Marathon laufe den Plan von Heinz) oder traue der Uhr. Habe beschlossen, dass eine finnische Uhr keine Ahnung hat, insbesondere sind die Pausen sicherlich nach Ethnien getrennt berechnet worden und ich werde das mal ignorieren da ich kein Finne bin.

Nach dem netten und lehrreichen Lauf schaue ich auf meine Uhr. Das Miststück hat jetzt die übliche Erholungszeit nach so einem Lauf 24h mit den 16h verbliebenen verrechnet und kommt auf 40 h Pause. Das finnische Teil hat ja komplett einen im Tee oder? Der Rest der Woche lief dann unter dem Motto: Der Unterschied zwischen Profis und Amateuren ist letztere haben neben dem Laufen noch einen anderen Job“ . Am Dienstag hatte ich eine Sitzung von 18:00 bis 20:30. Auf dem Weg dahin kommt mir Henry in seinem bunten PKW entgegen, in Trainingsklamotten…NEID… Plan ist deswegen, mich Mittwoch und Donnerstag in der Muckibude aufs Laufband zu stellen und stumpf die 8 x 1000 m runterspulen, bzw. den Sauerstofflauf am Donnerstag. Oh Graus es gib nichts Stupideres als das Hamsterrad für Manager. Indoor laufen, mag sein, dass sich irgendwelche megawichtigen Leute die Aktienkurse oder ihr letztes Fernsehinterview dabei anschauen, ich jedenfalls finde nichts Reizvolles dabei in einer stickigen Muckibude stumpf auf dem Laufband zu trainieren. Aber habe heute nur ein sehr begrenztes Zeitfenster, Stündchen Laufband duschen zurück zur Arbeit und zur Sitzung. – Getreu unserem Laufspruch: „Stündchen geht immer“. Schönen Gruß an Micha!

Aber leider hatte ich an beiden Tagen Rufdienst! Am Mittwoch nach dem Gewichte stemmen aufs Laufrad nach 10 Minuten geht das Handy ab zur Arbeit und Donnerstag durfte ich von 7:30 bis 21:30 ran ….. also nur einmal Training bis Samstag….. Der einzige Lichtblick ist, dass meine großartige Kollegin Iris immer vollstes Verständnis für mich hat, und mir am Samstag trotz Dienst ein Trainings – Zeitfenster von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr ermöglicht! Klasse wenn man solche super Kolleginnen hat! Hoffe nur, dass ich danach noch laufen kann und im Notfall arbeiten…. Aber (wie schon Otto Lilienthal mal gesagt hat) „Opfer müssen gebracht werden“

Samstag:
Thorsten scheucht uns bergauf und weil wir da angeblich Zeit verlieren, müssen wir bergab und auf Strecke schneller Laufen um Zeit gut zu machen. Nach ca. 20 km wo kaum noch jemand was sagt – ich sowieso nicht, muss mit der Distanz kämpfen – kommt plötzlich: „Es geht jetzt bergab alle noch mal chillen!“ Hae? Beim Tempoaufnehmen nach Steigung chillen? Laut Wikipedia: „Chillen (engl.: kühlen, abkühlen; im amerikanischen Slang auch: sich beruhigen, sich entspannen, rumhängen, abhängen)“ Also 2h45min laufen würde ich nicht als rumhängen bezeichnen, oder? Und bergauf Chili oder wie? Der Lauf (wieder Stoot) ging bis zur Ruhrtalbrücke prima, dort musste ich wieder runter gehen. Unten angekommen wieder in die Gruppe reinlaufen……die waren schon recht weit weg und entsprechend anstrengend war das Ganze. Kurz und gut nach 23 Km kam der Hammer und leichte Schmerzen im Sprunggelenk und ich bin ausgestiegen. Wahrscheinlich reine Kopfsache. Insbesondere da ich nach dem Lauf noch arbeiten musste, war ich offensichtlich im Unterbewusstsein nicht bereit über eine bestimme Intensität zu gehen. Schade, ärgert mich auch gerade… Aber nach rausgestopptem Bergabgehen hatte ich einen Schnitt um 6:15 über alles. Kann sein, dass das Ranlaufen insbesondere am Berg mir einfach die Reserven für den Rest genommen hat. Glücklicherweise hat die beste aller Ehefrauen den auf der Strecke Gebliebenen aufgelesen. Sonst hättet ihr nächstes Jahr beim Kurs ein Skelett mit Turnschuhen da geefunden .

Montag (18/04):
Ja entspanntes Laufen in der Laufgruppe…. Nichts Erwähnenswertes 10 km fertig.

Dienstag
Komme zum Training und Sir Henry übernimmt die Gruppe. Mein lieber Herr Gesangsverein war das ein Training! Fing an mit ständigen Zwischenspurts, dann Hügel und wieder zurück mit Zwischenspurts. Zwischendurch konnte ich nicht mal Jammern! Ich war sozusagen kurzzeitig sprachlos. Allerding fielen Henry meine Probleme beim Bergablaufen auf. Zurück am MSV Stadion baute er eine ca. 800 lange „Rückwärtslaufen Strecke“ ein. Er meinte, das wäre ein prima Training für meine etwas atrophierten Oberschenkel (= verletzungsbedingt abgebaute Muskulatur). Boa alle fertig und ich hatte erst ca. 200 m! Früher beim Basketball war ich beim Rückwärtslaufen immer einer der Schnellsten …. OH jeh! Viel Luft nach oben. Aber prima Anregung für meinen Trainingsplan. Am Ende der Hammer, weil ich angeblich am meisten gequatscht habe ---- ich glaube die wollten mich mal wieder diskriminieren --- durfte ich das Abdehnen machen. Aber nicht mal damit konnte ich das SUPER Training kaputtmachen. Und meine Laufuhr: PTE 5 (Peak Training Effect) – will sagen extrem harte Einheit und zeigte mir lustiger weise 69 h Pause an.

Donnerstag bis Sonntag war ich auf einem Kongress in Berlin. Leider habe ich den Donnerstag Lauf nicht machen können. Aber Kongresse bilden. Nein wirklich! Am Samstag war da ein Dozent (mal sehen ob ihr erratet aus welcher Stadt der kommt) der fing seinen Vortrag an mit „ Ein vollkommenes Wochenende ist wenn Bayern und Schalke verlieren und Dortmund gewinnt“ (Bin sicher Adam wird nicht widersprechen, bei Katrin und Thomas bin ich mir da nicht so sicher) Aber ich schweife ab! Kongress in Berlin also muss ich alleine lange laufen…. Also alles eingepackt und los… Roseneck, Grunewaldsee, Krumme Lanke, Schlachtensee, Von den 3 Seen ist nur noch am Grunewaldsee Hundeauslaufgebiet. Ansonsten ist Hundeverbot KLASSE! Keine wirr rumlaufenden Flohmutterschiffe, keine Tretmienen und endlich Platz zum Laufen. Gibt deswegen in Big B auch gewisse Konflikte. Jedenfalls standen da am Schlachtensee so ein paar Menschen mit Klemmbrett rum die wissen wollten wie sauber man den Wald jetzt findet. Aber dem Marathonkurs sei Dank habe ich was gelernt. Ihr erinnert euch an den ersten Blog als ich verdonnert wurde das hier zu schreiben. Thorsten fragte wer machts alle schauten zu Boden nur ich nicht! Den Rest könnt ihr nachlesen. Also grimmige Miene aufgesetzt, zu Boden geschaut und weitergelaufen. Keiner quatscht mich an. Geht doch! Aber nachdem ich die leckeren Zuckerbeutel vernascht habe fiel mir auf, dass nicht nur die Hunde weg sind sondern auch alle Mülleimer. Wäre mir das früher aufgefallen hätte ich doch mal was zum Thema Sauberkeit im Grunewald zum Besten geben können. Zurück zum Roseneck. Laufzeit 2 h … da fehlt doch was oder… naja Ihr wisst schon: „Stündchen noch, Stündchen geht immer!“ Habe aber nur noch 50 Minuten gemacht, bin zu Hause vorbeigelaufen und die Motivation 10 Minuten dranzuhängen war wech. Aber so ohne wieder an die Gruppe ranlaufen zu müssen nach der Ruhrtalsperre ist doch leichter. Und das Beste war danach abends mit guten Freunden in der Pizzeria den Tag ausklingen lassen. Insgesamt brauche ich aber nach den langen Läufen und den Tempoeinheiten zu lange um zu regenerieren. Und da ich eine schlaue Ehefrau habe, rät mir diese vom Marathon ab. Ein halber tut‘s auch. Ich wiederum bin nicht so blöd, nicht auf sie zu hören (doppelte) Verneinung! Das ist bestimmt Deutsch für Ausländer Stufe B2). Also letzter Marathonblog von mir! Schluss, Aus, Klappe zu Affe Tod und der Affe bin ich! Wenn gewünscht kann ich das Ganze als „mein Weg zum hundert und ersten ½ Marathon“ oder so weiterleben lassen. Bitte deswegen kurze Rückmeldung von Heinz. Für Montag habe ich dann auch gleich einen Termin in der Muckibude mit den Trainern vereinbart zum Muskelaufbautraining… mal schauen was für Folterkram denen einfällt. Werde lauftechnisch die langen Läufe wahrscheinlich aber noch mitmachen, aber wenn es wieder zur Ruhrtalbrücke gehen sollte, entweder an der Verpflegung aussteigen oder gleich in Gruppe 4 Asyl beantragen.

Igor

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